Antrag zur Stärkung der Bioökonomie erfolgreich beschlossen!

Jan Matzoll (GRÜNE): Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Ich bin sehr froh, dass wir uns heute, wenn auch erst zu später Stunde, mit unserem Antrag zur Stärkung der Bioökonomie beschäftigen.

Denn die Notwendigkeit einer tiefgreifenden Veränderung beim Umgang mit Rohstoffen, Energie und Lebensmitteln ist unumstritten. Der voranschreitende Klimawandel sowie die Erschütterung der Märkte für Lebensmittel, Rohstoffe und Energie durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine machen deutlich, dass ein Umdenken beim Umgang mit unseren Ressourcen notwendig ist.
Mit diesem Antrag geht die schwarz-grüne Zukunftskoalition einen entscheidenden Schritt weiter bei der Umstellung auf eine biobasierte, nachhaltige, kreislauffähige und umweltverträgliche Wirtschaft. Denn eine nachhaltige Bioökonomie bietet riesige Chancen.

Wir brauchen eine nachhaltige Bioökonomie, um ressourcenschonender und gleichzeitig ökonomisch erfolgreich zu wirtschaften. Wir brauchen eine nachhaltige Bioökonomie als einen wesentlichen Teil der Transformation unserer Wirtschaft hin zur Klimaneutralität. Wir brauchen eine nachhaltige Bioökonomie auf dem Weg zur defossilisierten Wirtschaft, die uns unabhängiger und krisenresilienter macht.

Wir müssen gleichzeitig aber auch die Risiken einer bioökonomischen Transformation identifizieren und handhaben. Bioökonomie fußt auf der Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen.

Diese Rohstoffe sind zwar, wie der Name schon sagt, nachwachsend, aber deshalb noch lange nicht endlos verfügbar. Daher brauchen wir einen engen Rahmen, um Zielkonflikte und Nutzungskonkurrenzen zu entkräften. Diese Zielkonflikte lösen wir durch gezielte Schließung von Stoffkreisläufen sowie durch einen effizienten und verringerten Ressourceneinsatz. Deshalb ist dieser Antrag so wichtig, weil die schwarz-grüne Zukunftskoalition die konsequente Kreislauffähigkeit der Bioökonomie in den Mittelpunkt stellt. Denn die Bioökonomie ist ein wesentlicher Teil der Kreislaufwirtschaftsstrategie.
Lassen Sie mich das in aller Klarheit noch einmal sagen: Der Antrag ist so wichtig, da er entscheidende Maßnahmen enthält, die den Wandel zu einer nachhaltigen, kreislauforientierten und biobasierten Wirtschaft forcieren.

Unser Land bietet durch sein dichtes Netz an Spitzenforschung, großen und kleinen Unternehmen sowie durch vielversprechende Start-ups einen idealen Entwicklungsraum für eine nachhaltige Bioökonomie. Nordrhein-Westfalen gehört bereits jetzt zu den Spitzenreitern in Deutschland. Eine weitere Vernetzung ist aber innerhalb der Bundesländer, auf Bundesebene und auch EU-weit notwendig. Dazu soll ein aus allen Akteur*innen bestehender Bioökonomierat eingerichtet werden, der eine landesweite Strategie erarbeiten soll. Der Bioökonomierat wird Chancen, Risiken sowie bestehende Zielkonflikte in den Blick nehmen und darauf hinweisen, wo noch Unterstützung benötigt wird und Potenziale verborgen liegen.

Die Bioökonomie ist eine Schlüsseltechnologie, die wir mit diesem Antrag fördern und ausbauen. Wir stärken damit die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik für den Erhalt unserer Lebensgrundlage und für eine starke Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen.

(Beifall von den GRÜNEN und der CDU)

Ich freue mich über Unterstützung für unseren Antrag. – Vielen Dank.

(Beifall von den GRÜNEN und der CDU)

Verheiratet, zwei Kinder. Grüner und Ruhri aus Leidenschaft. Politische Schwerpunkte Industrie und Klimaschutz. Im Sauerland aufgewachsen, im Ruhrgebiet zuhause. Star Wars- und Spiele-Nerd. Seit dem 14. Lebensjahr politisch aktiv und seither für eine freie, offene und faire Welt unterwegs.

Neuste Artikel

Praktikum im Landtag: Mülheimer Student erhält Einblick in die Landespolitik

Matzoll/Untrieser: NRW soll Vorreiter für Kunststoff-Kreislaufwirtschaft werden

Plenarrede: „Es ist an der Zeit, das Nordrhein-Westfalen seine Potenziale für eine nachhaltige Zukunft nutzt“

Ähnliche Artikel