Mit den Stimmen von Grünen und CDU hat der Landtag NRW an diesem Dienstag den Haushalt für das Jahr 2023 beschlossen. Am Mittwoch haben die Abgeordneten von CDU und Grünen zudem ein Sondervermögen in Höhe von bis zu fünf Milliarden Euro auf den Weg gebracht, um den Menschen, Unternehmen und Kommunen in der aktuellen Krise zu helfen.
Dazu erklärt Jan Matzoll, Landtagsabgeordneter aus Recklinghausen:
„Solidarisch und stabilisierend: Wir gehen mit dem Haushalt 2023 die langfristigen Herausforderungen für NRW an und investieren in die Zukunft unseres Bundeslandes. Wir investieren über 300 Millionen Euro in den Klimaschutz und in die Energiewende. Wir sorgen für mehr Hochwasserschutz und Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung, um den Auswirkungen der Klimakrise zu begegnen.
Zur Bekämpfung der zweiten großen ökologischen Krise dieser Zeit – dem Artensterben – haben wir den Naturschutzetat erhöht, unter anderem zur Stärkung der Biologischen Stationen. Jedoch gehen nicht alle so sorgsam mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen um. Deshalb werden wir mit der Einrichtung einer eigenen Staatsanwaltschaft die Umweltkriminalität bekämpfen. Mit mehr Polizeibeamtinnen und -beamten sorgen wir für mehr Sicherheit und stellen vor allem den Schutz von Kindern in den Mittelpunkt. Bei den Lehrkräften sorgen wir für mehr Gerechtigkeit, indem die Eingangsbesoldung unter anderem für Lehrkräfte an den Grundschulen angehoben wird. Wie ein roter Faden zieht sich die Generationengerechtigkeit durch diesen Haushalt.
Als Sprecher für Wirtschaft, Industrie und Innovation freue ich mich insbesondere, dass wir den Hochlauf der Wasserstoff-Wirtschaft und den Ausbau der Erneuerbaren massiv fördern sowie Handwerk und Mittelstand stärken.
Wir leisten in der derzeitigen Krisenlage darüber hinaus akute Hilfe: Die Energiekrise und Kostensteigerungen stellen die Menschen, die Unternehmen, aber gerade auch die Städte im Kreis Recklinghausen und im ganzen nördlichen Ruhrgebiet vor enorme Herausforderungen. Wir nutzen daher die in der Verfassung vorgesehene Ausnahmeregelung für die Schuldenbremse und richten ein Sondervermögen in Höhe von bis zu fünf Milliarden Euro zur Krisenbewältigung ein. Wir ergänzen damit die Entlastungspakete der Bundesregierung.
In einem ersten Schritt federn wir mit 50 konkreten Maßnahmen mit einem Volumen von 1,6 Milliarden Euro insbesondere die erhöhten Energie- und Beschaffungskosten ab. Wir entlasten mit unserem Hilfspaket beispielsweise Kitas, Krankenhäuser und Kultureinrichtungen und sichern das ÖPNV-Angebot ab. Gleichzeitig fördern wir Mieterstromprojekte sowie kurzfristig wirkende Maßnahmen zur Energieeffizienz in der Wohnraumförderung. Kein Frauenhaus, keine Tafel und keine andere soziale Einrichtung sollen wegen der hohen Energiekosten schließen müssen.
Darüber hinaus fließen noch 2022 Gelder in Höhe von insgesamt knapp 17 Millionen Euro vom Land an die Kommunen im Kreis Recklinghausen und an den Kreis selbst. Dass die SPD in diesem Zusammenhang die Ablehnung ihres kurzfristig eingereichten und mit niemandem abgestimmten Antrags zum Ruhrfestspielhaus bemängelt, verwundert sehr. Der SPD geht es ganz offensichtlich um eine aufgeregte Schlagzeile, nicht um Hilfe für die Stadt Recklinghausen. Sonst hätte sie den Antrag frühzeitig mit anderen Fraktionen abgestimmt und nicht hektisch kurz vor Verabschiedung des Haushalts zusammen mit unzähligen weiteren Show-Anträgen eingereicht.“
Neuste Artikel
Plenarrede: Ohne bezahlbare Energie ist alles nichts. Der Ausbau der Erneuerbaren muss weiter beschleunigt werden.
Jan Matzoll (GRÜNE): Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Im Zuge der Beratungen über den Haushalt ist schon sehr viel über die Energiekrise sowie über die in diesem Kontext entstandene Wirtschaftskrise und ihre Folgen auf öffentliche Haushalte und natürlich insbesondere auf den Landeshaushalt gesprochen worden. Nun steht also der Einzelplan 14 im Fokus,…
Plenarrede: Faschisten hören niemals auf, Faschisten zu sein
Jan Matzoll (GRÜNE): Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wenn die AfD über staatliche Maßnahmen im Zusammenhang mit der Coronapandemie spricht, hat sie nicht die Interessen der Menschen in diesem Land im Sinn. (Zuruf von der CDU: Genau!) Sie unternimmt den Versuch, staatliches Handeln in Krisensituationen zu delegitimieren. Das erleben wir in Bezug…
Plenarrede: Der Strukturwandel im Rheinischen Revier ist Chefinnensache!
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Aussprache zur Leitentscheidung hat bereits einen Vorgeschmack darauf gegeben, welche Tonlage die SPD ab jetzt in Bezug auf den Strukturwandelprozess im Rheinischen Revier anstimmen möchte: unsachlich, Hauptsache laut, aber kilometerweit entfernt von den Wünschen, Nöten und Zielen der Menschen in der Region. (Lena Teschlade [SPD]: Und…
Ähnliche Artikel