Durch die Debatte um den Einstieg Chinas im Hamburger Hafen geriet auch der geplante Verkauf des Dortmunder Halbleiterwerks von Elmos ins Zentrum landespolitischer Aufmerksamkeit. Nun hat das zuständige Bundeswirtschaftsministerium von Robert Habeck die geplante Übernahme durch eine Tochter des chinesischen Staatskonzerns Sai Microelectronics untersagt. „Eine fachlich richtige und wirtschaftspolitisch weitsichtige Entscheidung“, kommentiert der Recklinghäuser Abgeordnete Jan Matzoll, wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen im Landtag NRW, der sich bereits in der entsprechenden Landtagsdebatte vergangene Woche kritisch zur geplanten Übernahme geäußert hatte.
„Wir müssen bei Firmenübernahmen dann genau hinschauen, wenn es um wichtige Infrastrukturen geht oder wenn die Gefahr besteht, dass Technologie an Erwerber aus Nicht- EU-Ländern abfließt. Gerade im Halbleiterbereich ist es uns wichtig, die technologische und wirtschaftliche Souveränität Deutschlands und auch Europas zu schützen. Natürlich ist und bleibt Deutschland ein offener Investitionsstandort, aber wir sind eben auch nicht naiv“, so Minister Habeck.
Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) hatte sich positiv zur Übernahme positioniert und kritisiert, eine Untersagung des chinesischen Investments riskiere 225 Arbeitsplätze in Dortmund. „Der Ball liegt jetzt auf dem Spielfeld von Elmos”, so Matzoll. „Es kann nicht sein, dass der notwendige Schutz von Schlüsseltechnologien deswegen nicht zur Anwendung kommt, weil dem Unternehmen und dem lokalen Oberbürgermeister die Phantasie fehlen, wie eine Halbleiter-Fertigung in Deutschland wirtschaftlich nachhaltig ohne die Hilfe eines chinesischen Investors funktionieren kann.” Matzoll ist überzeugt, dass die Produktion in Dortmund auch unabhängig von der Investition aus China eine Zukunft hat. „Aber das setzt natürlich den Willen von Elmos voraus, jetzt auch eine gute Lösung im Sinne der Belegschaft und im Sinne des Standorts zu finden.“
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